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LSD Symposium

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LSD

LSD. Beschreibung. Erläuterungen zu den drei missverstandensten Buchstaben der Wissenschaftsgeschichte

LSD


Erläuterungen zu den drei am häufigsten missverstandenen Buchstaben der Wissenschaftsgeschichte


Lysergsäurediäthylamid, abgekürzt «LSD», ist ein Abkömmling der Lysergsäure, die in den Alkaloiden (Stickstoffverbindungen) des auf Getreiden und Gräsern wachsenden Mutterkorns (Dauerform des Mutterkornpilzes) vorkommt. Die farblosen LSD-Kristalle wirken schon im Mikrogrammbereich (Millionstel Gramm) bewusstseinsverändernd. Die Schwellendosis für leichte körperliche und schwache psychische Effekte liegt für die meisten Menschen unter 25 Mikrogramm; auf Technoparties wird heute üblicherweise auf 50 bis 150 Mikrogramm dosiert; seit der Hippie-Ära wurden 300 bevorzugt; bis 850 Mikrogramm kamen in therapeutischem Rahmen zum Einsatz. (Eine für den Menschen tödliche LSD-Dosis ist nicht bekannt). Auf den Schwarzmarkt kommt LSD meist in Form von Papiertrips (Blotter-Acid, Pappen, Tickets) oder als Mikrotabletten («Mikros»), die zwischen 50 und 250 Mikrogramm Wirkstoff enthalten.
Nach der Einnahme wird LSD innerhalb einer Stunde vom Körper resorbiert. Zwei Stunden später erreicht der LSD-Spiegel im Blut – und damit auch die Wirkung - ein Maximum. Der Effekt hält im allgemeinen rund acht bis zwölf Stunden an. Besonders in der Anfangsphase können Atmung, Pulsfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur und Blutzuckerspiegel erhöht sein; manchmal treten Schwindelgefühle und Benommenheit auf. Diese körperlichen Nebenwirkungen sind allerdings vorübergehend, das Wohlbefinden beeinträchtigen sie selten.
Wie Meskalin und Psilocybin gehört LSD zu den psychedelischen (wörtlich: «die Seele öffnenden») Drogen. Von anderen psychoaktiven Substanzen unterscheidet es sich in vielerlei Hinsicht: Auch bei wiederholtem Gebrauch über einen längeren Zeitraum macht es nicht körperlich abhängig und führt zu keinerlei Organschäden. Der Rausch, den es auslöst, wird bewusst erlebt. Dabei kann es zu ähnlichen Zuständen kommen, wie sie auch in meditativer Versenkung erlebt werden: Die Empfindung überschwänglicher Freude, tiefen inneren Friedens und allumfassender Liebe - Einssein mit allen Wesen und der Welt, Befreiung von Beschränkungen, Ahnung einer anderen Wirklichkeit und der Gegenwart Gottes.
Auch berichten LSD-Erfahrene, die Erinnerung an bestimmte Ereignisse werde viel deutlicher, die Phantasie äusserst lebhaft; Kreativität und Assoziationsvermögen nähmen zu. Für viele Menschen ist die LSD-Erfahrung so tiefgreifend und konfrontativ, dass Ausweichen und Verdrängen kaum möglich sind. Dadurch wird konstruktives und kreatives Potenzial freigesetzt, das neurotisches, psychotisches und Sucht-Verhalten transformieren und eine andauernde Verbindung mit der natürlichen Lebensenergie ermöglichen kann.
Allerdings fällt ein LSD-Trip nicht immer angenehm aus. Als Risiken gelten
- akute Panikreaktionen, ausgelöst von besonders heftigen Wahrnehmungveränderungen, vom Wiedererleben verdrängter traumatischer Erlebnisse oder durch das Hineinsteigern in eine seelische Krise.
- «Flashbacks»: Wie rund 15 Prozent der LSD-Anwender berichten, wiederholten sich bei ihnen schon mindestens einmal Drogenwirkungen spontan, obwohl sie nicht erneut LSD eingenommen hatten.
- «Hängenbleiben»: Bei psychisch instabilen, z.B. «ich-schwachen» Menschen kann es zu Wahrnehmungsveränderungen, unangenehmen Halluzinationen und anderen mentalen Störungen kommen, die lange Zeit anhalten können.
- Psychische Krisen: Vereinzelt entwickelten sich bei Menschen, nachdem sie Psychedelika konsumierten, zeitweilig Depressionen, paranoide und schizophrene Verhaltensweisen. Ob sie eine rein pharmakologische Wirkung der Halluzinogene dartstellen, ist allerdings fraglich. Womöglich induzierte der Drogenkonsum den Ausbruch einer Krise, die sich früher oder später ohnehin manifestiert hätte.
Ob LSD derart negativ wirkt, hängt entscheidend von der Persönlichkeitsstruktur der betreffenden Person, ihrer vorherrschenden Grundbefindlichkeit, ihrer momentanen psychischen Verfassung und der Umgebung ab. Sind diese Bedingungen günstig, so bestehen nach übereinstimmender Einschätzung von erfahrenen Anwendern, Therapeuten und Forschern kaum Risiken. Auch Befürchtungen über Organschäden, Erbgutveränderungen und sonstige körperliche Risiken haben sich wissenschaftlich nicht bestätigen lassen.
«Bei anderen psychotropen Substanzen wie Alkohol, Nikotin und Opioiden», so stellt der amerikanische Pharmakologe Robert Julien in seinem Standardwerk Drogen und Psychopharmaka fest, «ist durchaus mehr Besorgnis angebracht.»

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